Umbauten

Mehr Details auch unter „Salzsee„…

Ein Text von Stephan Feller

Die Idee

Die Idee nach einem fröhlichen mit Bourbon-Duft und Zigarrenrauch geschwängerten Abend: Einen Flat-tracker oder Street-tracker bauen. Schön schlank, schlicht und minimalistisch: zwei große Räder mit dicken Reifen, ein charaktervoller Motor, ein kleiner schmaler Tank und die typische kurze Sitzbank mit Bürzel und großen Seitennummernschildern, ein offener K&N Luftfilter, ein kurzes Megaphon sowie die charakteristische klassische Lackierung. Allerdings sollte dieses Motorrad im Gegensatz zu den Vorbildern mit Vorderradbremse und kompletter Lichtanlage ausgestattet sein, da eine Straßenzulassung beabsichtigt war.

Die Basis

Aber woher nehmen? Richtig, da gab es im Freundeskreis eine völlig heruntergerittene XT 500, die auf ein zweites Leben wartete.
Und nach etwas Recherche wurde klar, dass die Dinger in abgespeckter und getunter Form tatsächlich wettbewerbsmäßig um die geölten Sandovale in US-amerikanischen Kleinstädten geprügelt werden.
Also wurde die alte XT in die Werkstatt verfrachtet und erst einmal in ihre Einzelteile zerlegt. Auch um zu schauen, was davon noch brauchbar war.
Tatsächlich stellte sich heraus, dass zwar viel Arbeit notwendig war, um aus dieser Enduro einen Renner nach US-amerikanischem Vorbild bauen zu können.
Die Technik befand sich aber, wie häufig bei Japanern der frühen 80er Jahre, insgesamt in brauchbarem und reparablem Zustand.

Der Umbau

Neben dem geänderten Rahmenheck bekam das Motorrad eine sportlichere und zierlichere Vorderradgabel einer Yamaha XJ550 verpasst, es wurden zwei 19“ Felgen eingespeicht, der Motor komplett überholt und mit elektronischer Zündung ausgestattet. Auch die Elektrik musste sich einer Erneuerung unterziehen, wobei die originale Lampe noch Verwendung fand.
Nach einer erfolgreichen Beschichtung des Rahmens und des Motors wurde die Linie klarer und verlangte zu ihrer Unterstützung nach den typischen Anbauteilen aus den USA: Tank und Sitzbank.
Sie wurden bei einem kleinen, aber feinen Hersteller in Minnesota bestellt, der später seine Produktionsstätte nach Kalifornien verlegte. Die Qualität überzeugte, besonders nach erfolgreicher Anpassung und finaler Lackierung.

Das Ergebnis…

…ist eine sehr sportliche XT 500 in noch sportlicherem Gewand.
Flott und leicht. Handlich und zierlich, aber mit überzeugendem Ton, Antritt und klassischem Aussehen gesegnet. Mit ein wenig mehr Motortuning könnte man möglicherweise sogar ein wettbewerbstaugliches Gefährt daraus machen.
Muss aber nicht sein. Ersatzweise wurde ein ähnliches Konzept mit einer SR 500 (siehe oben) umgesetzt, das sich zwar in einigen Details unterscheidet, aber ebenso viel Fahrspaß auf der Straße vermittelt.